AP 1 Datenbank

Fachtagung "Fortschritte in der Suspected- und Non-target-Analytik. Softwaretools, Datenbanken und ihre Anwendung"

- Die Vorträge der Fachtagung sind demnächst unter Downloads zufinden.-

Spurenstoffe zu identifizieren ist schwierig: Zum einen kommen sie nur in sehr geringen Mengen vor, zum anderen gibt es häufig keine Referenzsubstanzen für Vergleichsmessungen. Gerade im Abwasser sind viele Spurenstoffe noch unbekannt, darunter auch Transformationsprodukte bekannter Chemikalien. Eine Möglichkeit zur Analyse der gewonnenen Daten besteht darin, diese mit denen bereits bekannter Stoffe zu vergleichen. Dazu wurde innerhalb des BMBF-Forschungsprojekts RISK-IDENT die Datenbank STOFF-IDENT entwickelt, die neben Summenformeln und exakter Masse auch typische weitere Eigenschaften gewässerrelevanter Stoffe enthält. Gibt man in diese Datenbank die Daten der Wasserprobe ein, bekommt man auf Grund einer „Ähnlichkeit“ eine gewichtete Menge von Vorschläge, um welchen Stoff es sich handeln könnte. Mit Hilfe eingebundener Werkzeuge kann dann diese Vorschlagsmenge auf wenige Kandidaten eingegrenzt werden.

Diese von den BMBF-geförderten Projekten RISK-IDENT und ASKURIS gemeinsam organisierte Fachtagung betrachtet das Thema Suspected- und Non-Target-Analytik im aquatischen Bereich unter dem Aspekt der Softwarewerkzeuge. Vorgestellt wurden Gerätesoftware, Retentionszeitindex (RTI), sowie die Datenbanken STOFF-IDENT und DAIOS. Dazu wurden jeweils der aktuelle Stand der Entwicklung gezeigt und verschiedene Anwendungsbeispiele demonstriert. Außerdem wurden neue Strategien für das Monitoring präsentiert.

 Gruppenfoto FachtagungTeilnehmer der Fachtagung 27./28. März 2014


Workshop „STOFF-IDENT & openMASP“  

Zur Projekthalbzeit von RISK-IDENT hat am 18. und 19. April 2013 in Freising-Weihenstephan der Workshop „STOFF-IDENT & openMASP“ stattgefunden. Zum ersten Mal stellten darin die Projektpartner aus LfU, TUM und HSWT interessierten Fachleuten die von ihnen neu entwickelte Datenbank STOFF-IDENT vor. Die Besucher des Workshops konnten diese dann auch gleich testen. An dem Workshop nahmen rund 40 Personen teil, darunter Analytiker aus dem Bereich Flüssigchromatografie und Wasseranalytik, Bioinformatiker, die Software für Analytik und Auswertungen in der analytischen Chemie programmieren, sowie Vertreter namhafter Hersteller und Vertriebe chemisch-analytischer Geräte.

In den ersten drei Vorträgen ging es um die openSource-Plattformen: Zunächst wurde die dem Programm „openMASP“ zugrunde liegende Software erläutert, sie nutzt Eclipse-Framework. Eclipse ist eine Plattform für die Anwendungsentwicklung (Integrated Development Environment, IDE). Sie wird durch ein Industriekonsortium gesponsert und kann als offene und freie Software von jedem Interessierten genutzt werden. Die dabei verwendete modulare Software-Architektur erlaubt es, Eclipse auf andere Anwendungsbereiche zu erweitern und als Basis komponentenbasierter Software zu verwenden – beispielsweise für den Bereich Analytik.

Die folgenden vier Vorträge betrafen das Projekt RISK-IDENT: Zunächst wurde das Projekt und anschließend der aktuelle Entwicklungsstand der im Projekt entwickelten Datenbank  „STOFF-IDENT“ präsentiert. Danach wurde der RTI (Retentionszeit-Index) und ein dazu durchgeführter Ringversuch erläutert. Mit Hilfe des RTI werden Daten aus der LC-MS-Analyse vergleichbar gemacht, d. h. die Retentionszeit verschiedener Labore und Methoden wird normiert – ein entscheidender Faktor bei der Identifizierung noch unbekannter Substanzen. Weil die Softwaremodule für die Datenbank „STOFF-IDENT“ sowie die Berechnung des RTI als openSource-Plattform programmiert wurden, stehen auch sie wiederum interessierten Entwicklern frei zur Verfügung.

Am zweiten Tag fanden zwei Workshops statt: Workshop 1 behandelte das analytische Modul des Retentionszeitindex. In Workshop 2 testeten die Teilnehmer die Datenbank STOFF-IDENT. Die Projektpartner zeigten erste Anwendungsszenarien sowie weitere Tools, wie die  Berechnung des RTI. Dabei  konnten wertvolle Anregungen für die Weiterentwicklung der Datenbank eingeholt bzw. erarbeitet werden. Vor allem das Feedback der wissenschaftlichen Besucher war von hohem Interesse.

 

Vortrag Dr. Manfred SenglZuhörer

Vortrag Dr. Manfred Sengl (oben) Zuhörer (unten)

  

Ansicht der Vorträge unter: Downloads

 

Sie haben Interesse an unserer Datenbank? Schreiben Sie bitte eine E-Mail an marco.luthardt@hswt.de, wir senden Ihnen die URL und die Zugangsdaten zu.